Ich war BILD - Kai Diekmann

Ich war BILD

von Kai Diekmann

  • Veröffentlichungsdatum: 2023-05-11
  • Genre: Biografien und Memoiren
Bewertung: 4.5
4.5
Von 12 Bewertungen

Beschreibung

„Ich war ein Junkie. Und BILD meine Droge.“ Kai Diekmann

16 Jahre lang hat der Chefredakteur der BILD bestimmt, worüber Deutschland spricht – jetzt spricht er erstmals selbst


Als am längsten amtierender Chefredakteur der BILD-Zeitung setzte Kai Diekmann Tag für Tag die Themen, die das Land bewegten. Die Mächtigen der Republik gaben sich in seiner Redaktion die Klinke in die Hand, vertrauten sich ihm an, stachen Staatsgeheimnisse zu ihm durch – oder redeten sich auf seiner Mailbox um Kopf und Kragen. Von Boulevard bis Staatsaffäre: Kai Diekmann wusste immer, wo in den Ereignissen die Schlagzeile für die nächste Ausgabe zu finden war. In Ich war BILD erzählt er die Geschichten hinter diesen Schlagzeilen – und wie sie ihn und die Republik verändert haben.
In Ich war BILD gibt Kai Diekmann exklusive Einblicke hinter die Kulissen von Europas auflagenstärkster Boulevardzeitung. Er erzählt vom legendären Telefonanruf Wulffs und dessen langem und tiefen Fall, von Putins Badehose und Erdoğans Ausfälligkeiten, von der tiefen Freundschaft zu Helmut Kohl und den mit Hingabe ausgetragenen Feindseligkeiten mit Schröder und der linken taz, von der Abhöraffäre Wallraff und dem einzigen Interview, das Trump je einem deutschen Journalisten gab.

Als Macher und Blattmacher erzeugte Diekmann jede Menge Gegenwind: Er schmeichelte, lobte, umgarnte, kritisierte und vernichtete, er pflegte überraschende Freundschaften und tiefe Feindschaften – und aus dem einen wurde manchmal auch das andere. Über Jahrzehnte hat er Begegnungen und Ereignisse dokumentiert, Tagebuch geführt, Gesprächsnotizen angefertigt, Briefe und E-Mails aufbewahrt – ein privates Archiv voller Aufzeichnungen und Dokumente, die dieses Buch erstmals zugänglich macht.

Ich war BILD ist eine überraschend andere Geschichte der Berliner Republik, eine rasante Erzählung voller Enthüllungen, auf der Basis bislang unbekannter Quellen, üppig illustriert mit noch nie gesehenen Fotos und Dokumenten.

Bewertungen

  • Kurzweilig und informativ

    5
    von Leoni57
    Wie fast jeder in diesem Land, habe auch ich eine Meinung zu BILD, brauchte sie aber nie als Projektionsfläche, deshalb konnte ich das Buch auch ganz unvoreingenommen lesen. In Akademikerkreisen war diese Zeitung schon immer verpönt (so auch in Diekmanns Elternhaus). Allerdings konnte ich als Kind häufig beobachten, wie sich gerade Akademiker im Geschäft oder an Kiosken die BILD in die FAZ, die Zeit oder FR einwickeln ließen mit dem Hinweis, man müsse sie den Nachbarn mitbringen oder man lese sie nur wegen des Sportteils. Diese Bigotterie dürfte sich bis heute kaum geändert haben. In Flugzeugen lässt sich das auch sehr gut beobachten. Inzwischen geht das online sogar noch unauffälliger. 😂 Hier schreibt ein journalistischer Profi, das merkt man dem Buch in jeder Zeile an. Es liest sich flüssig, keine unnützen Wiederholungen im Text, wie das leider heute immer wieder in Sachbüchern der Fall ist. Das Buch ist kurzweilig, spannend und informativ. Bemerkenswert empfand ich Diekmanns diplomatische Wortwahl bei den Beschreibungen über Putin, auch hier erkennt man den Profi. Interessant ist das Kapitel über Christian Wulff, denn bisher ging ich davon aus, das die BILD ihn einfach nur „niedergeschrieben“ hat. Durch dieses Buch erfährt der Leser nun die andere Sichtweise und das stimmt zumindest nachdenklich. Es gilt die alte Weisheit „audiatur et altera pars“. Die einzelnen Kapitel sind in verschiedene Themenbereiche mit den dazugehörigen politischen Persönlichkeiten gegliedert. Aber auch über die Zeitung, die ihm nie sehr schmeichelte, die TAZ, erfährt man das ein oder andere interessante Interne. Auch das Kapitel über seine Zeit bei den türkischen Kollegen ist durchaus lesenswert. Der Autor hat zumindest rechtzeitig den Absprung bei BILD geschafft, denn die Zeit der „Gatekeeper“ ist vorbei und so gesehen ist ihm hier ein lesenswerter biografischer Rückblick auf sein Arbeitsleben bei der BILD gelungen. Und es zeigt mal wieder, dass wer für seine Arbeit „brennt“, auch Erfolg haben wird.
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