Ferdinand Piech - Wolfgang Fürweger

Ferdinand Piech

von Wolfgang Fürweger

  • Veröffentlichungsdatum: 2011-02-14
  • Genre: Biografien und Memoiren
Bewertung: 4
4
Von 13 Bewertungen

Beschreibung

Er ist der bekannteste Nachkomme des Autopioniers Ferdinand Porsche: Ferdinand Piëch brachte es vom Mitarbeiter in der Porsche-Autofabrik zum Chef von VW, dem größten Autobauer Europas. 1999 wählte ihn eine Fachjury zum Automanager des Jahrhunderts. Er gilt als genialer, aber wegen seiner kantigen Art auch höchst umstrittener Auto-Macher. Mit der Fusion von Porsche und VW ist er auf dem Höhepunkt seiner Macht. Und er führt damit jene Unternehmen zusammen, die einst sein Großvater gegründet hat. Das Buch bietet spannende Einblicke in eine der ungewöhnlichsten Übernahmeschlachten der deutschen Autoindustrie.

Bewertungen

  • Chance verpasst

    1
    von Kritiker2017
    Der Autor hat sich viel mit der Person und mit zu vielen zum Teil unwichtigen Nebenpersonen um Piëch befasst, aber zu wenig mit dessen technischem Umfeld. Obwohl beides untrennbar verbunden ist, gerade bei einem begnadeten Techniker wie Ferdinand Piëch. Da wird der Ro 80 wegen seiner aerodynamischen Karosserie erwähnt, aber der Wankelmotor vergessen. Der erfolglose VW Phaeton wird gesundgebetet, ... man habe halt 2002 bei Lieferbeginn die Verkaufszahlen zu hoch angesetzt. Zudem wird "nach vier" Produktionsjahren (das war 2006) das Jahr 2009 genannt. Der Verlust des Projekts Phaeton wird nich quantifiziert. Der Fünfzylinder, Piëchs Erfindung, sei nötig gewesen, weil unter die Motorhaube kein V6 passte... Doch, er hätte. Aber VW/Audi hatte 1977 noch keinen (teuer zu entwickelnden) V6. Der Lupo 3L-TDI war nicht "10 Prozent" teurer als der vergleichbare normale Lupo. Der 3L kostete fast das Doppelte. Auch unsauber recherchiert: Die Vier-Tage-Woche bei Volkswagen. Bei aller Textmenge wäre es angebracht, das Arbeitszeitmodell genauer zu beschreiben, etwa zu erklären, wie die MitarbeiterInnen letztlich trotz 1/5 weniger Arbeit auf das gleichen Nettoeinkommen kamen. Für den Passat B5 ließ Piëch die Motoreinbaulage in einer späten Phase der Entwicklung von quer auf längs ändern, das kostete hunderte Millionen DM. Der Grund: Piëch wollte einen "Mehr-als-Sechszylinder" unter die Haube des B5 bringen. Das Ergebnis war der Passat W8 mit VR8-Motor, der mit 2500 verkauften Einheiten praktisch unverkäuflich war. Zwischenzeitliche Errungenschaften wie ProconTen (die Lenksäule, die sich beim Crash einzieht) werden nicht erwähnt. Die Pumpe-Düse-Einspritzung beim Diesel wird nicht erwähnt. Anekdoten, die Piëch besser beschreiben als Erklärungen, werden nicht erzählt. Etwa wie Piëch aus dem Bentley den schwachbrüstigen BMW-Motor entfernen und gegen den alten Rolls-Royce-V8 ersetzen ließ (und die Ingenieure antrieb, das Abgasproblem des alten Motors zu lösen. Gelungen). Anekdoten... wie Piëch auf der Detroit-Motorshow von einem Journalisten angesprochen wurde, der über den Bugatti-Motor (ein echter W18-Motor, später geändert) der Studie sagte: "Der läuft doch gar nicht", worauf Piëch den Zündschlüssel drehte und die Halle zum Beben brachte. PS. Ich verehre Ferdinand Piëch als das, was er ist. Für mich der größte Techniker des 20. Jahrhunderts, dessen Erfolge als Techniker und Manager einige Fehlgriffe weit, weit überstrahlen. Und deswegen ist mir das unkritische Loblied des Autors zu laut, mit zu wenig Distanz besungen. Und die Geschichte unvollständig erzählt.
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