Labyrinth der Freiheit

Die Fortsetzung der Romanreihe um die drei Freunde Carl, Isi und Artur beginnt mit viel Aufregung, als ein Mordanschlag von rechten Verschwörern auf sie verübt wird. Ein Teil der des Buches zeigt den teilweise ganz unterschiedlichen Umgang der Überlebenden mit dem Vorfall. Es ist spannend und zugleich emotional anzuschauen wie die Drei mit den Folgen umgehen. Arthur nutzt mehr oder weniger legale Mittel um die Täter zu finden und jagt diese durch Berlin. Obwohl er scheinbar in der Unterzahl ist, gelingen ihm wichtige Gegenschläge. Währenddessen stürzt sich Isi in ihre Aufgabe als ‚Anwältin der kleinen Leute‘, doch weil sie seit dem Anschlag regelmäßig dem Alkohol verfällt und mit jedem Streit sucht, der gegen sie ist, führt das zu mehr als einer gefährlichen Situation für alle. Das besorgt v.a. Carl, der als Kameramann für den Regisseur Fritz Lang am Set von Dr. Mabuse arbeitet. Vor den beeindruckenden Kulissen der UFA kämpft sich der junge Mann durch die täglichen Anfälle des perfektionistischen Filmemachers und die Widerstände gegen die neue Technik. Nicht nur die unterschiedlichen täglichen Umfelder der drei Hauptfiguren sind äußerst interessant zu beobachten, auch die Welt der Goldenen Zwanziger fängt immer mehr an zu brennen: das langsame Scheitern der Weimarer Republik, die Inflation, Nachwehen des ersten Weltkriegs und der Rechtsruck in Deutschland lässt auch nicht mehr lange auf sich warten. In dieser Welt müssen die drei Freunde füreinander einstehen, ihre täglichen Aufgaben bestehen und überleben! Selbst wenn man die beiden vorigen Bücher der Reihe nicht gelesen hat, kann man der Geschichte gut folgen. Es macht sowohl Lust auf die beiden Vorgänger, aber auch auf eine weitere Fortsetzung! Ich würde es auf jeden Fall empfehlen, ein toller Roman vor den gut recherchierten Kulissen Berlins zwischen den Weltkriegen, aber auch mal jenseits der Goldenen Zwanziger. Außerdem hat ‚Labyrinth der Freiheit‘ viel Spannung und ein Hauptfiguren-Trio, mit denen man die ganze Zeit mitfiebert!