Die Schildbürger - Karl Simrock

Die Schildbürger

von Karl Simrock

  • Veröffentlichungsdatum: 2017-08-06
  • Genre: Classics

Beschreibung

Ein Jahr nachdem in Straßburg das Lalebuch erschien, kam 1598 in Frankfurt dessen erweiterte Fassung "Die Schildbürger", ein Spottbuch auf das Städtebürgertum, in die Magazine der Buchhändler. Lange Zeit waren die Streiche der Städter sowie die Einfalt der Bürger und Magistrate weder ersonnen noch künstlich gemacht, sondern als Erfahrungswert Gegenstand des Volkswitzes gewesen. Von Generation zu Generation liefen Schwänke dieser Art im Volke um, bis ein gelehrter Mann - wahrscheinlich ein Jurist - sie sammelte und einheitlich auf das sächsische Städtchen Schilda bezogen herausgab. Man munkelte, daß die wirklichen Schildbürger, an deren Existenz keinesfalls zu zweifeln ist, ursprünglich weise gewesen seien. Als Nachfahren der alten Griechen hätten sie unfreiwillig mit Rat und Tat in ausländischen Diensten gestanden. Daraufhin haben sie beschlossen, durch närrisches Treiben Narrenfreiheit zu gewinnen, und so geriet ihnen das Narrentum zur vollkommenen Natur.

Erzählungen

Die Bürger Schildas waren gemeinhin als äußerst klug bekannt, weswegen sie begehrte Ratgeber der Könige und Kaiser dieser Welt waren. Da die Stadt auf diese Weise langsam aber sicher entvölkert wurde, verlegte man sich auf eine List:

Die Schildbürger begannen sich dumm zu stellen, so dumm sogar, dass sie begannen, jede Aussage, auch Metaphern, wörtlich zu interpretieren. Dies war so erfolgreich, dass sie mit der Zeit in ihrer Dummheit verblieben und dafür genauso bekannt wurden wie ehedem für ihre Klugheit.

Bekannte Schildbürgerstreiche

Die Schildbürger bauen ein Rathaus: Als die Schildbürger ein neues, pompöses Rathaus bauen, vergisst der Architekt die Einplanung von Fenstern und das Rathaus ist innen stockfinster. Daraufhin versuchen die Schildbürger, mit Eimern das Sonnenlicht einzufangen und ins Innere zu tragen, was allerdings fehlschlägt.

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