Die Flöte mit dem Wunderton - Martin Meißner & Ernst Franta

Die Flöte mit dem Wunderton

von Martin Meißner & Ernst Franta

  • Veröffentlichungsdatum: 2013-07-29
  • Genre: Tiergeschichten für Jugendliche

Beschreibung

Sebastian ist klein, rundlich, wasserscheu und ziemlich ängstlich. Schleifen kann er auch noch nicht binden. Wenn’s unangenehm wird, verdrückt er sich gern und wartet ab, bis alles vorüber ist. Diesmal aber hat er Angst. Er bangt um seine kleine Igelfamilie, die er schon seit einiger Zeit beschützt. Ein riesenhafter Hund steht vor den fünf stachligen Kugeln und greift die merkwürdigen Gegner immer wütender an. Sebastian fürchtet um das Leben seiner Schützlinge, denn er weiß nicht, wie lange Igel sich auf diese Weise einrollen können. Und da besinnt er sich auf seine Flöte mit dem Wunderton ... Dieses Buch für das Erstlesealter oder zum Vorlesen erschien erstmals 1987 in Der Kinderbuchverlag Berlin. LESEPROBE: Sebastian war froh, dass er hier bei Hilda in der Küche sein konnte. Er schaute auf und betrachtete das Gesicht der großen Frau. »Du siehst schön aus, Hilda!«, sagte er. Die Frau drehte sich ihm zu und horchte einen Moment. Sie guckte ihn verwundert an. Dann trat sie vor den Küchenschrank und betrachtete in der Scheibe ihr Gesicht. Sie lächelte und strich sich mit der Hand die Haare aus der Stirn. »Nein, Sebastian«, entgegnete sie dann. »Fräulein Lauschert ist schön. Und deine Mutti. Aber ich doch nicht. Sieh mal meine Nase an. Sie ist zu groß, wie meine Ohren zu groß sind. Vielleicht hast du es schon gemerkt, ich gehe etwas nach vom gebeugt. So sehen meine Arme länger aus, als sie in Wirklichkeit sind. Und sie baumeln beim Gehen ein bisschen herum. Alles an mir ist zu grob. Wie bei einer Figur aus Holz, bei der ein Schnitzer die Geduld verlor und statt mit einem feinen Meißel zuletzt mit der Axt weitergearbeitet hat.« Sebastian trat näher an Hilda heran. »Ich möchte dich mal streicheln«, sagte er. Er strich mit seiner Hand erst an ihrem Arm herunter, dann streichelte er ihre Wange. »Du musst es glauben, Hilda«, sagte er. »Du siehst am schönsten aus.«

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