Tausend Zeilen Lüge - Juan Moreno

Tausend Zeilen Lüge

von Juan Moreno

  • Veröffentlichungsdatum: 2019-09-17
  • Genre: Belletristik und Literatur
Bewertung: 4.5
4.5
Von 69 Bewertungen

Beschreibung

Juan Morenos Bericht über den größten Fälschungsskandal seit Jahrzehnten

Ein Reporter des «Spiegel» lieferte Reportagen und Interviews aus dem In- und Ausland, bewegend und oftmals mit dem Anstrich des Besonderen. Sie alle wurden vom «Spiegel» und seiner legendären Dokumentation geprüft und abgenommen, sie wurden gedruckt, und der Autor Claas Relotius wurde mit Preisen geradezu überhäuft. Aber: Sie waren – ganz oder zum Teil – frei erfunden. Juan Moreno hat, eher unfreiwillig und gegen heftigen Widerstand im «Spiegel», die Fälschungen aufgedeckt. Hier erzählt er die ganze Geschichte vom Aufstieg und Fall des jungen Starjournalisten, dessen Reportagen so perfekt waren, so stimmig, so schön. Claas Relotius schrieb immer genau das, was seine Redaktionen haben wollten. Aber dennoch ist zu fragen, wieso diese Fälschungen jahrelang unentdeckt bleiben konnten. Juan Moreno schreibt mehr als die unglaubliche Geschichte einer beispiellosen Täuschung, er fragt, was diese über den Journalismus aussagt.

Bewertungen

  • Erschreckend

    4
    von Kristian1803
    Ich muss zugeben, dass ich aufgrund meiner nicht wirklichen Aufmerksamkeit in Richtung Nachrichten und Medien das Thema kaum kannte - umso erstaunter und interessierter war ich, als ich das Buch als Hörbuch bei Spotify hörte. Ich kann es jedem empfehlen, der sich für das Thema Manipulation, Betrug und Cleverness interessiert. Einen Stern Abzug, da das ein oder andere sich wiederholte bzw. eine Spur zu langatmig erzählt war.
  • Die Studie eines Hochstaplers

    5
    von Kuldigar
    Die Figur der Hochstaplers, sei es aus Wahrheit oder Fiktion, fasziniert und beflügelt die Phantasie. Juan Moreno liefert mit seinem Buch einen faszinierenden, detaillierten und clever komponierten Blick auf das Wirken des wohl größten Pressehochstaplers der deutschen Nachkriegsgeschichte. Dass Moreno das alles selbst erlebt und durchlitten hat verleiht dem Buch - auch dank der zahlreichen persönlichen Einblicke die der Autor gewährt - Charakter. Lob verdient, dass Moreno tunlichst vermeidet, der “Held” der Geschichte zu sein. So gelingt es ihm die eigentliche Hauptfigur nicht einseitig oder unsympathisch sondern authentisch wirken zu lassen. Die Spannung die das Buch dabei aufzubauen vermag, obwohl der Leser den Ausgang ja kennt, ist erstaunlich und wohl nur mit der kündigen Erfahrung des Autors erklärbar, der damit eine Aussage aus dem letzten Kapitel, nämlich dass gute Journalisten auch gute Autoren sein können, belegt. Ein Buch zum “nicht-weglegen-können” und eine perfekte Herbstlektüre.
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