Wütendes Wetter - Friederike Otto & Benjamin von Brackel

Wütendes Wetter

von Friederike Otto & Benjamin von Brackel

  • Veröffentlichungsdatum: 2019-04-15
  • Genre: Geowissenschaften
Bewertung: 3.5
3.5
Von 10 Bewertungen

Beschreibung

Hitze, wie wir sie aus fernen Urlaubsregionen kannten, sintflutartiger Starkregen, verheerende Stürme: Ist das schon Klimawandel – oder immer noch "nur" Wetter? Die Physikerin Friederike Otto hat die Attribution Science mitentwickelt. Mittels dieser revolutionären Methode kann sie genau berechnen, wann der Klimawandel im Spiel ist. War eine Katastrophe wie Harvey menschengemacht? Ist eine Dürreperiode Folge der globalen Erwärmung oder nur ein heißer Sommer, wie es ihn schon immer gab?
Die Zahlen belegen: Eine Hitzewelle wie in Deutschland 2018 ist durch den Klimawandel mindestens doppelt so wahrscheinlich geworden wie früher. Man kann konkrete Verursacher für Wetterphänomene haftbar machen ‒ Unternehmen, ja ganze Länder können jetzt vor Gericht gebracht werden. Und es wird verhindert, dass der Klimawandel weiter als Argument missbraucht wird: Politiker können sich nicht mehr auf ihn berufen, um Missmanagement und eigenes Versagen zu vertuschen. Dieses Buch bringt Klarheit in eine erhitzte Debatte.

Bewertungen

  • Lohnt nicht

    1
    von Dr. Kloebner
    Das Buch ist leider nicht so interessant, wie der Werbetext es vermuten ließ. Erster Eindruck: schwachsinnige Gendersternchen - nicht einmal konsequent durchgehalten, den „Spinner“ sind immer männlich - erschweren den Lesefluss. Wenn man so von Genderwahn erfasst ist, sollt man im Vorwort begründen, dass im Buch stets die weibliche Form genutzt wird. Generell fehlt mir die Einordnung der Geschichte des Erdklimas. Zitat (I.4, kurz vor dem Abschnitt „Die Vermessung der Welt“) :„Anschließend stellen wir genau die gleichen Fragen - nur simulieren wir jetzt das mögliche Wetter für eine Welt, wie sie ohne Klimawandel gewesen wäre.“ Also kein Klimawandel ohne den Menschen? In der Römerzeit herrschte am Mittelmeer ein Klimaoptimum, im Dreißigjährigen Krieg erfroren im Sommer in Mitteleuropa Soldaten (Kaltzeit bis Ende des 19. Jahrhunderts). Beides war vor der industriellen Revolution. Was ist denn nun Klima ohne Klimawandel? Auch beim Umgang mit Einheiten hätte ich bei einer Physikerin mehr Sorgfalt erwartet. Zitat (II.6 vor dem ersten Unterabschnitt, bei meiner Schriftgröße Seite S 147) „Aus einem Jahrhundertregen mit 105 Millilitern pro Tag in einer Welt ohne Klimawandel ist damit heute ein »Jahrdreißig«-Regen geworden. Dieser hätte zwar nicht die Stärke von Harvey (355 Milliliter pro Tag), aber womöglich immer noch Kraft genug, um eine Katastrophe auszulösen.“ Hier scheint die Referenzfläche zu fehlen; 105 Milliliter sind 0,105 Liter, ein Glas Wasser pro Tag - aus meiner Sicht kein Starkregen. Ich stelle den zum Teil vom Menschen gemachten Klimawandel nicht in Abrede; der Einfluss auf das Wetter kann da sein oder auch nicht. Wahrscheinlichkeiten, berechnet auf der Basis von Klimasimulationen, überzeugen mich nicht. Ich hätte mir auch gewünscht, das Aussagen durch Zahlen, Tabellen und Grafiken untermauert worden wären.
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